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Sommer 2019, Pyrenäen: Lac de Bastan - "Klein Kanada"

Der "Lac de Bastan" soll unser nächstes Ziel werden. Und darüber hinaus auf den Grat "Col de Bastanet" mit Weitblick. Wir waren selten so überrascht über das, was auf einer Bergtour so auf uns zukam ...







Am Vortag hatten wir den ganzen Tag bei unangenehm kaltem Wetter und im Nebel ein ganzes Stück höher am Stausee verbracht. Mir wurde das zu viel: ab nach unten, ein paar Serpentinen tiefer, bis wir aus den Wolken draußen sind!

Wolkenuntergrenze präzise erreicht! Das ist nicht gerade viel gemütlicher, aber hier gibt es Grün! Und meine Frau schafft es, mit den nassen Zweigchen vom Boden ein Feuer zu entfachen. Wie genial!
Der Parkplatz ist übrigens offiziell für Wohnmobile vorgesehen und kostet Gebühr.
Und tatsächlich kam am nächsten Morgen ein Mitarbeiter der weit weg unten im Tal liegenden Gemeinde, um zu kontrollieren. Recht so!
Wir sind begeistert über diesen tollen Platz zum Übernachten und bezahlen die paar Euro gerne!

Ich war ja noch nie in Kanda gewesen, aber so wie das hier, stelle ich mir Kanada vor.
Wir erklären diese Landschaft in den Pyrenäen mit viel Wald und viel Berg zu unserem "Klein Kanada".

Feierstimmung am Lagerfeuer! Nach den tristen Felsen oben am Stausee, kommen wir uns hier im üppigen Grün und mit Lagerfeuer endgültig vor wie in Kanada!

Am nächsten Morgen: erste Überraschung: Sonne!

Los geht es, Richtung Lac de Bastan!
Der Weg ist zunächst breit und für Geländewagen befahrbar. Und es sind einige Wanderer unterwegs. Das deutet nach unserer Erfahrung darauf hin, dass es in nicht allzu großer Entfernung etwas zu Essen und zu Trinken geben muss!

Blick vom Weg ins Tal: was für eine herrlich rustikale, schmale und abgelegene Straße!

Richtig vermutet: ein großes Berglokal ist bald erreicht!

Eine Konstruktion zum Führen von Wassermassen in den Überlaufkanal? oder doch eine Kunstinstallation?
Das Lokal liegt am Stausee Lac de l'Oule. So etwas zieht immer die Touristen an! Es gibt auch einen flachen, schönen Wanderweg rund um den See herum.

Wir haben für den Hinweg den westlichen Weg um den See genommen - beim Rückweg wird die Ostseite an der Reihe sein.
Der Weg liegt echt schön, wenn auch für Fahrzeuge angelegt. Und so ein halb leerer Stausee bietet selten eine gute Aussicht.

Aber jetzt geht es wieder den Berg hinauf - und natürlich sind damit (und mit dem Abstand zur Kneipe ...) deutlich weniger Wanderer übrig. Wir fühlen uns wohl!
Eine urige Hirtenhütte gefällt uns - samt der modernen Photovoltaik-Anlage dazu. Auch auf der Alm geht man mit der Zeit.

Jetzt haben wir einen wirklich schönen See erreicht: kristallklares Wasser, seichte Ufer und sogar mit Sand!

Der "Lac de Bastan inférieur"
Ein passender Platz für uns zum Vespern.

Da ziehe sogar ich mal meine Stiefel aus und mache meine Zehen nass. Jeder der mich kennt, weiß, dass das eine Seltenheit ist ;-)

Blick zurück beim Weitergehen nach der Pause: was für ein wunderschönes Fleckchen Erde! Und was für ein schöner, klarer Bergsee. Den muss ich einfach noch einmal fotografieren!

Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen, denn ...

... ein paar hundert Meter weiter: noch ein klarer, schöner Bergsee!

Es sollte nicht der letzte See an diesem Weg bleiben:
Wir haben die "Lacs de Bastan" erreicht - einer reicht ja nicht.

Die Refuge de Bastan am Nordende des Sees.
Also, wenn die nicht schon die Idee gehabt hätten, hier eine Refuge zu bauen, hätten wir das sofort vorgeschlagen. Und alle anderen hier auch.
Was für eine Lage!

Die "komfortable Treppe" zum Schlafgemach im Obergeschoss.

Egal wie schlicht so eine Hütte eingerichtet sein mag: Ein Dach über dem Kopf, etwas zu Essen und zu Trinken und alles ohne Straße auf den Berg gebracht: Da ist es immer super gemütlich.

Also, wenn ich diesen Ausblick von einer Berghütte aus in einem Tourismus-Prospekt gesehen hätte, hätte ich das für kitschig - und gelogen gehalten.
Aber das hier haben wir mit eigenen Augen gesehen.

Die gemütliche Hütte und das Bier müssen noch warten: wir wollen noch auf den Grat mit dem Pass "Col de Bastanet".
Da hinten ist er schon zu sehen. Der Weg dahin sieht eigentlich eher unscheinbar aus ...

... bis wir über die nächste Stufe im Gelände kommen!
- Noch ein See! Und wieder so herrlich gelegen und mit klarem Bergwasser.
Wir haben den "Lac de Bastan supérieur" erreicht.

Von weiter oben sieht auch dieser See aus, als hätte ihn jemand gemalt.
Jetzt wird der Weg steiler. Und ist stellenweise eigentlich kein Weg mehr:

Man sucht sich statt dessen einen Route durch die Geröllhalde und Felsbrocken. Steinmännchen helfen dabei.
Schließlich geht es steil und steinig bergauf.

Noch ein See?

Ja - nein: eine andere Welt! Wir sind auf dem Grat angekommen! Der Pass hier führt nach Norden, da vorn hören die Pyrenäen auf. Der Blick geht weit ins flache Land hinaus.

Unterhalb des Grates liegt eine kleine Seenplatte. Wir entdecken die Zelte von Berwanderern, die offensichtlich wissen, wo es schön ist!

Ein Stück weit gehen wir noch auf dem Grat weiter hoch. Den Plan, den angrenzenden Gipfel ganz zu besteigen, geben wir aber auf, dafür ist es schon zu spät.

Dafür nehmen wir uns noch etwas Zeit, die Aussicht zu genießen und festzuhalten.

Dann geht es wieder runter vom Grat, zurück über die Felsbrocken.







Karge und schroffe Gipfel begrenzen das Hochtal.

Wir sind wieder auf dem schönsten Teilstück der Route.


Und dann die Refuge de Bastan!

Diesmal lassen wir uns die Postkarten-Aussicht mit Kaltgetränk nicht entgehen!

Hier könnten wir für den Rest des Abends sitzen bleiben!
Doch die Sonne steht schon tief und wir haben noch den Rückweg vor uns.
Der allerdings ...

... zeigt sich um diese späte Tageszeit im besten Licht!

Am einen oder anderen Bergsee kommen wir vorbei ;-)

Diesmal passieren wir den Stausee auf der östlichen Seite.
Eine gute Wahl, wie sich herausstellt: der Weg ist nicht für Autos sondern für Bergwanderer angelegt worden und entsprechend abwechslungsreich und spannend!

Stilecht: Wegweiser zur Hütte.

Am nächsten Tag:
Die Sonne wird eingespannt - auch ganz ohne Elektronik: auf diesem Foto sind vier Positionen mit direkter Nutzung von Solar-Kraft zu erkennen: im schwarzen Kanister auf dem Autodach wird Wasser erwärmt um die Solardusche nachzufüllen. Die Polster unseres Betts werden getrocknet. Wasser im Duschsack wird aufgeheizt. Und - wer glaubt, dass der Alu-Topf nur aus Unordnung da auf dem Boden herumsteht, der täuscht sich: Die UV-Strahlen der Sonne sind gerade dabei, ihn hygienisch sauber zu brennen. Spülmittel ist out!
Und natürlich wärmt sie nebenbei meiner Frau und mir auch noch den Rücken.

Also kann ich ja mal loslegen mit der Körperpflege: Freiluftdusche ist angesagt!

Und dann: auf zu neuen Abenteuern!
und weiter: nächste Tour: Alpen - zum Albrunpass
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