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Sommer 2018, Alpen: Binntal. Zum "Grossen Fülhorn" und über den Schweifegrat zum Eggerhorn

Von der Südseite des Binntals aus gesehen: der Kamm auf der anderen Talseite: weich und mit Gras bewachsen sieht er aus - so ganz anders als die schroffen Zinnen auf der Südseite.
Das wird unsere nächste Tour: über den Gras-Kamm zum Grossen Fülhorn und Eggerhorn!






Aber so weich der Kamm aussehen mag: vom Campingplatz aus geht es weit hoch - und am Anfang richtig steil!
Unser Weg führt uns östlich des Grates durch das schroffe Seitental, ganz rechts im Bild zu sehen. Hier werden wir dem Bergrücken folgen, Höhe gewinnen und uns dann weit hinten im Tal auf den Kamm hocharbeiten.

Wir queren einen steilen Hang. Beim Blick nach unten zum Campingplatz ist recht gut der Erfolg der steilen Tour zu sehen: wir haben schon ordentlich Höhe gemacht.
Was man auch sieht: der Campingplatz ist selten schön gelegen und angelegt: keine Asphaltwege, keine Straßenlaternen, kaum riesigen Luxusyachten auf Rädern. Dafür eher auch mal spartanische Expeditonszelte.

Traumhafter Weg durch den anschließenden kleinen Bergwald.

Noch einmal gibt der Weg den Blick frei ins Binntal, bevor wir im Seitental verschwinden - es wird eine ganz andere, eigene Welt präsentieren:

Besser hätte es sich ein Landschaftsplaner nicht ausdenken können: ein Tal zwischen zwei reizvollen Höhenzügen, das ein Wanderweg durch bunte Wiesen durchzieht - flankiert im scharfen Kontrast von der schroffen Schlucht des Bergbachs.

Der perfekte Platz für eine erste Rast! Unser Blick geht hoch zum Kamm: da werden wir nachher hoch über dem Tal in entgegengesetzter Richtung unterwegs sein.

Wir wollen nicht verheimlichen: Dieses Foto entstand am selben Ort jedoch zwei Monate früher im Jahr - und zwei Jahre später. Es hatte uns einfach noch einmal hier her gezogen!

Wir folgen dem Tal immer weiter und höher.

im scharfen Kontrast zum schönen Wiesenweg schäumt dicht daneben der Fäldbach durch eine steile Schlucht in seinem felsigen Bett. Selbst im Hochsommer sind noch Reste der Schneebrücken über den Bach übrig.

Am Wegrand zeigt sich die geologische Geschichte des Gebirges: Zusammengefaltet unter hohem Druck und großer Hitze entstand aus dem ursprünglichen Gestein ein neues: teilweise sind die einzelnen Lagen deutlich zu unterscheiden und mit Mineralien durchzogen.

Je höher wir kommen, umso flacher wird das Fäldbachtal. Der Bach ist hier ein munteres, klares Rinnsal.

Die Pflanzenvielfalt begeistert uns.

Hier überqueren wir den Bach, den wir weiter unten in seiner Schlucht lieber aus respektvoller Distanz beobachtet haben.
Jetzt geht es hoch zu dem Gras-Grat. Wir haben noch viel vor, also ist etwas kernigeres Tempo angesagt. Auf dem steilen Weg wird uns ganz schön warm.

Aber ab und zu kann ich mir einen Stopp für ein Foto nicht verkneifen.

Gleich sind wir oben. Wir können schon erahnen, warum der Bergrücken hier "Grat" genannt wird: zur anderen Seite hin ist er gar nicht mehr so gemütlich.

Oben!
Schroff fällt der Grat hier zur anderen Seite ab. Und schroff kommt der Wind über den Grat gepfiffen. Unsere leichte Kleidung vom schweißtreibenden Weg im Windschatten hier her ist schlagartig überfordert.
Aber erst mal: geschafft! - Und: was für eine Aussicht!
Über der Szenerie drohnt mit seiner scharfen Spitze das Finsteraarhorn, 4274 m hoch.

Schnell die warmen Sachen übergezogen und weiter den Grat entlang.
Nach beiden Seiten ...

... Alpen-Panorama vom Feinsten!

Jetzt bin ich sehr froh um die warme, winddichte Jacke, die ich mit hochgeschleppt habe.

Blick nach Norden.

Klare Sache: auch dieser Bergrücken war mal eine riesige, vielschichtige Steinplatte in der Ebene, die von den gewaltigen Kräften hochgestellt wurde.

Wir haben das "Grosse Fülhorn" erklommen. Jetzt liegt der Rest des Grates markant vor uns. Bis ganz da vorne werden wir ihm folgen!

Direkt vor uns geht es aber erst mal auf eine Kante zu.
Und dann solide abwärts ...

... über einen ungemütlichen, gerölligen Steilhang.
War da nicht von einem weichen Gras-Kamm die Rede gewesen?

Geröll-Abhang geschafft.
Jetzt ist wieder Genießen angesagt.

Blick zurück zum "Grossen Fülhorn"

Und noch mal. Ich wollte den imposanten Höcker doch wenigstens einmal im Sonnenlicht erwischen. Aber irgend eine Wolke war immer davor.

Dafür jetzt: fast eine Stunde weiter haben sich die Wolken verzogen. Wir machen hier eine kleine Pause.
Betonung auf "klein": wir sind ganz schön weit weg vom Campingplatz und an dem steilen Hang ist man nicht gerne bei Dunkelheit unterwegs.

Der Blick Richtung Süden, auf die andere Seite des Binntals: Diese kantige Felsnase hat es uns angetan. Sieht ganz schön wild aus.
Und das wird sich auch so bestägigen. Denn natürlich werde wir da noch ganz in die Nähe kommen. Nächste Tour. Vielleicht ...

Am Hang über uns: Reste eines Beobachtungsbunkers aus den 1940er-Jahren. Zum Glück gab es hier nie etwas ernsthaftes zu beobachten.
Heute ist eine Hütte für den Alp-Hirten drum herum gebaut.

Wir gehen daran vorbei und nähern uns dem letzten Ziel für diese Tour: dem Eggerhorn. Es bildet die markante Spitze des "Schweifegrates".

Hier sind wir echt beeindruckt: Blick zum Alpenhauptkamm mit seinen 4000ern südlich des Rhonetal. Wir bilden uns ein, fast bis Sion schauen zu können.

Und auch im Norden sind die Berge über 4000 m hoch: rechts hinten ragt das Finsteraarhorn über die Wolken.




Wir machen uns an den Weg zurück ins Tal.
Auch hier prägen die zusammengefalteten Gesteinsschichten mit ihren funkelnden Platten und Quarzeinlagerungen den Weg: Bündner Schiefer bildet dieses Bergmassiv.

Unser Heimweg.

Na ja - ein kleiner Teil davon ...
und weiter zur nächste Tour: Gletscher am Furkapass
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